Vollmond

 

 

Hoch am Himmel steht er droben

hat bedrohlich seine Kraft erhoben.

 

 

Lang war sie fort, die Angst vor der Leere,

heut ist sie da und obwohl ich kehre

meine Seele von unten ganz nach droben,

die Angst sie pocht und wird noch toben

die ganze Nacht – so fürchte ich – und schau ihr

ängstlich ins Gesicht.

 

 

Ja Angst ich weiß das wir miteinander leben

ich kann es fühlen dieses Beben

in meiner zerborstenen Seele vor Qualen noch schwach,

Du Angst lässt mich erstarren und hältst mich wach.

 

 

Wovor ich mich fürchte willst Du mich fragen?

Ich sag nur ich wünschte ich könnt es dir sagen.

Vorm Erlkönig vielleicht, der reitet geschwind

er hält in den Armen das zitternde Kind.

Vorm Feuer im Ofen und vor Dir du Mond,

 vor der Macht der Angst,

die in meinem Inneren wohnt.

 

Vorm flackern der Kerze, vor der
Kälte der Welt.

 

Vor der Menschheit die es für das
Wichtigste hält,

die Natur zu vernichten und den
Nächsten zu missachten.

Davor habe ich Angst

vor all diesen Sachen.

 

Doch die größte Angst im
silbrigen Vollmondesschein

ist wieder vor Schmerz aus Liebe
und Einsamkeit zu schrei'n.

 

Mein Herz sagt ja, mein Hirn sagt nein

wer hart bleibt kann zwar lieben nicht,

doch der Kummer fällt dann eben auch nicht ins Gewicht.

 

Wer hart bleibt wie ein fester Stein,

wird auch nicht verletzbar sein.

 

Um weich zu sein wie feiner Ton

gibt man sich selbst preis dem
größten Hohn:

Verraten zu werden in Liebe und Leben.

 

Gezeigt zu bekommen, du hast
wieder nur gegeben und nicht

das bekommen was Du eigentlich verdienst,

ein bisschen Respekt und dass Du gewinnst

an Nähe, Liebe und Freude am Leben

auch nehmen zu dürfen und nicht
nur zu geben.

 

Einen Engel hat Gott mir zu
meiner Krankheit gesandt.

 

Einen Engel der Liebe oder einen
Teufel im Engelsgewand?

 

Der Mond steht hoch am Himmel droben

hat bedrohlich seine Kraft erhoben.

 

Lang war sie fort, die Angst vor der Leere,

heut ist sie da und obwohl ich kehre

meine Seele von unten ganz nach droben,

die Angst sie pocht und wird auch noch toben

die ganze Nacht – so fürchte ich – und schau ihr

ängstlich ins Gesicht.

 

Im silbrigen Glanze des Lichtes der Nacht

such ich nach Antwort

und kann sie nicht finden.

Die Seele vor Schmerzen geplagt

sich in Krämpfen windend.

 

 

Doch wart'

gerade wird mir etwas vollkommen klar.

 

Das Suchen nach Antwort der Fehler war.

 

Denn hart zu sein mit dem Blick zurück

kann der Weg nicht sein in ein neues Glück,

nach vorne zu blicken und den
Engeln zu trau'n,

das Gute zu sehen und in die
Herzen zu schaun,

Gott zu begegnen im kleinsten Glück,

das nimmt mir die Angst

und bringt mich zurück

auf meinen neuen Weg ins Licht hinein

 

s'wär schön mit DIR gemeinsam

ohne Angst und zu Zwein ...

 

 

...doch ich schaff's auch allein.

 

 

 

Für eine
„sehr gute Freundin"

Braunau,
26.02.2005 E.T. Schmierer